Tagebuch Sardinien im Mai – schöne Grüße von der Costa Rei

Dienstag, 15.5.: Es geht los! Der Schreibtisch ist leer, der Koffer gepackt. Die fünf Freunde (tatsächlich!) setzen sich in Bewegung: München City- Airport Cagliari – heute Abend sitzen wir am Meer! Typisch italienischer Mietwagen, Gott sei Dank haben wir zwei davon gemietet. Die Sonne strahlt mit uns um die Wette. Abends dann ein erster Vermentino, leckeres Meeresgetier und dann – doch recht bald – beste Wünsche zur guten Nacht.

Mittwoch, 16.5.:6.10 Uhr. Das hatte ich lange nicht mehr. Ein greller Sonnenstrahl hat sich in unser Schlafzimmer geschlichen. Das ist zu früh! Oder doch nicht? Aufstehen, Kaffee aufsetzen und das Panorama auf der Terrasse genießen. Ein wunderschöner Tag. Einige Dinge, die zu erledigen sind, liegen vor mir. Ist aber noch zu früh. Also- ab an den Strand und zwar zu: Nando’s Strandbar!
10 Uhr. Das Handy klingelt jetzt doch wohl schon zum fünften Mal. Dabei wollte ich doch…. Egal! Die Arbeit ruft. Meine Freunde und Kollegen warten. Häuser anschauen, Meinungen austauschen steht jetzt auf dem Programm.
Matteo, der Chef des örtlichen Centro Servizi, fährt mich voller Stolz nach Villasimius und zeigt mir ein Traumhaus. Grundstück bis zum Meer reichend. Da braucht es keinen Berater – das gefällt!
Mittagessen entfällt, es geht in einer Tour weiter. Und die Kumpels senden “Viele Grüße vom Strand”. Danke!

Donnerstag, 17.5.: Eigentlich wollten wir uns ein Boot nehmen. Der Wind ist über Nacht aber ganz schön aufgefrischt. Das vertagen wir lieber. In Ruhe Cappuccino trinken hat auch was. Das “Sassofono Blue”, die einzig ganzjährig geöffnete Bar der Costa Rei und somit morgendlicher Treffpunkt der Einheimischen, versteht sich auf’s Kaffeesieden.
Highlight des Tages: Joggen an meiner Lieblingsbucht und der erste Sprung ins Wasser.

Freitag, 18.5.: Mistwetter! Macht aber nix, denn das gibt Gelegenheit dazu, ein wenig in die Dörfer zu fahren und Freunde zu treffen. Ausflug nach Colostrai. Kurz vor Muravera geht es in Richtung Meer. Ein kleiner “Torre” (Turm) weist den Weg. Tatsächlich lässt sich die Sonne einen Augenblick sehen und setzt die Flamingolagune Colostrais so richtig in Szene. Ortstermin: Tullia und Antonio laden auf Espresso ein und wollen ein paar Tipps was sie an ihrem Haus verbessern könnten, damit es den “Tedeschi” noch besser gefällt. Mein Magen knurrt. Ab nach San Priamo ins “Su Crogallu”. Meine Empfehlung: Antipasti di Mare. Allerdings sollte man sich für den restlichen Tag nicht mehr viel vornehmen…Abends spüre ich die Lebensgeister wieder. Ein Gewitter hat sie geweckt. Und jetzt das… Regenbogen am Abend!

Samstag, 19.5.: Warum bin ich auf Sardinien? In München ist Champions-League-Finale! Ablenkung tut Not. Also ab nach Villasimius. Die örtliche Käserei ist bekannt für ihren tollen Peccorino und der Wochenmarkt bietet allerlei sardische Köstlichkeiten.
Der Abend steht im Zeichen des Fußballs. Ein Platz direkt vor dem eigens aufgestellten Mega-TV bei Evi im “Isola Verde”. Die ganze Truppe ist versammelt und fiebert. Je länger das Spiel dauert, desto wortkarger werde ich. Letzter Elfer. Game over!

Sonntag, 20.5.: Nach unruhiger Nacht erwartet mich ein langes Gesicht im Morgenspiegel. Thema des Tages: WUNDEN LECKEN… Keine Lust auf Tagebuch!

Montag, 21.5.: “Lebbe ged weider”. Und zwar gar nicht so schlecht! Wunderschöner Sonnenaufgang und eine Idee: Ab zum Capo Ferrato, dem nördlichen Ende der Costa Rei-Bucht. Hier, wo in aller Früh die Fischer wieder an Land gehen und ihren frischen Fang verteilen, ist es morgens immer besonders schön.Weiter geht’s über die Schotterpiste gen Norden. Es wird Zeit für ein gutes Frühstück. In Camisa, einem kleinen Ortsteil von Muravera, ist eine Bäckerei beheimatet die traditionelle sardische Backwaren herstellt. Tipp: Die “Dolci Sardi” sind eine Wucht. Jedes Stück hat mindestens 300 Kalorien, aber jede einzelne erhält einen Ehrenplatz auf meinen Hüften!

Am Nachmittag lockt die Inselhauptstadt Cagliari. Knapp eine Stunde benötigt man über die neue Landstraße jetzt nur noch. Es sind Ladies an Bord und das bedeutet: Shoppen. Ich nutze die Zeit, meinen alten Freund Alessandro wieder zu sehen. Der gibt mir dann glatt noch den Restauranttipp schlechthin. Das “L`Archibugio” in der Altstadt hat ein wirklich tolles Ambiente und eine super Küche. Einziger Nachteil: Meine Freundin will mir seit unserem Besuch dort kein Risotto mehr kochen.

Dienstag, 22.5.:Wie an jedem Morgen, auch heute die erste Tat: der Blick aus dem Fenster. Könnte freundlicher sein. Egal. Matteo holt mich gleich für eine kleine Business-Tour ab. Irgendwie sind die Italiener dieses Jahr nicht gut drauf. Total eingeschüchtert von den tausend neuen Sparerlässen ihrer Regierung kommen sie mir vor. In jeder Begegnung, in jedem Gespräch, kommt eine unwahrscheinliche Angst zum Vorschein. Hey, wo ist Eure bedingungslose Zuversicht die mir immer so imponiert und so oft geholfen hat? Mittag: Vielleicht waren es nur die morgendlichen Wolken, die über den einheimischen Gemütern hingen. Jetzt strahlt sie endlich wieder, die Sonne, und ein Sarde hat scheinbar immer gute Laune: Nando. Eigentlich wollte ich ja noch…. Wird aber nix. Der Wein war zu gut.

Mittwoch, 23.5.: Jetzt wird die Zeit langsam knapp. Letzter Tag. Also, rein in die Badehose und ab ans Meer. Auf dem Weg dorthin noch schnell eine “Süddeutsche” kaufen. So langsam kann ich wieder an Fußball denken. Die Bilder die ich im Rahmen der Nachbetrachtung des Endspiels zu Gesicht bekomme, lassen mich aber schnell spüren, warum es doch irgendwie besser war, nicht für’s Finale in München zu bleiben. Ein letzter Sprint am Wasser. Herrlich heute. Gute Laune überall. Und Didi versucht sich in Yoga. Alle Achtung!Abends sind wir alle bei Matteo eingeladen. Unwahrscheinlich, was da so alles aufgetischt wird. Und vor allem wie gut das schmeckt. Antipasti, Lamm, Lasagne, Tiramisu. Wo soll das alles hin? Mit der allseits gefürchteten sardischen Essensbombe im Bauch geht’s heim. Gute Nacht! (oder auch nicht)

Donnerstag, 24.5.: Abreise – aber erst am Nachmittag. Irgendwas treibt mich in aller Herrgottsfrühe wieder aus dem Bett. Ich will ihn noch in vollen Zügen genießen, diesen herrlichen Morgen. Daher noch ein schneller Sprung nach Villasimius, ganz an das Südostende Sardiniens. Dort liegt das Capo Carbonara und zu seinen Füßen ein wahrer Traumstrand, der Porto Giunco. Warm ist es geworden und ich versuche die verbleibenden Augenblicke auf der Insel dazu zu nutzen, alles in mich aufzusaugen, was ich an diesem Platz so liebe. Bis bald Sardinien!
Ciao Sardegna!

Urlaub auf Sardinien im Frühling – sattes Grün und erste Sommerboten

Nachtrag: Ich werde oft gefragt, welche Reisezeit ich für einen Sardinienurlaub besonders empfehle. Und da dieser Artikel von einem Urlaub im Mai handelt, möchte ich gerne noch ein wenig genauer beschreiben, welche Vorzüge für mich das Reisen nach Sardinien im Frühling hat.
Sicher, es ist noch kein Hochsommer. Und sicher, wenn der März und der April auf der Insel recht kühl und feucht waren, kann es die ersten Maitage in einem Ferienhaus auch noch ein wenig klamm sein. Aber dem stehen zahlreiche Vorzüge gegenüber.
Die Insel ist in ein sattes Grün getaucht. Überall in der Natur vibriert das Leben. Die ersten sommerlichen Vorboten machen sich mit Temperaturen jenseits der 25 Grad bemerkbar und das Wetter wird mit jedem Tag stabiler. Wer sich in dieser Jahreszeit daran macht die Insel zu erkunden, der wird Wunderbares erleben. Die Strände sind meist noch menschenleer, die Natur im Hinterland beeindruckt bei Wandertouren durch ihre unglaubliche Vielfalt und in den Lokalen und Restaurants wird man Sie freundlichst erwarten und Ihnen nie das Gefühl geben dass Sie als Tourist und nicht als Freund betrachtet werden. Es ist die Zeit in der man Zeit hat – für Gespräche, Erkundungen und das Kennenlernen von Land, Leuten und Natur.
Von daher: Wer den Sommer bei uns nicht erwarten kann und eine Insel in absoluter Willkommensstimmung erleben möchte, dem rate ich zu einer Sardinienreise im Wonnemonat Mai!
Unsere Ferienhäuser sind im Mai übrigens noch besonders günstig. Oftmals zahlt man gerade mal die Hälfte der Miete die im Hochsommer fällig würde. Hinzu kommt, dass mit Anfang Mai der Sommerflugplan der Fluggesellschaften günstige Direktverbindungen nach Cagliari offeriert.